Eine der häufigsten hormonellen Erkrankungen der Katze ist die Schilddrüsenüberfunktion. Die Krankheit betrifft vor allem ältere Tiere ab 8 - 10 Jahren.
Bei der Schilddrüsenüberfunktion werden die Hormone, die in der Schilddrüse gebildet werden, vermehrt produziert und in den Körper über den Blutkreislauf freigesetzt.
Diese Überproduktion der Hormone T4 und T3 führt zu einer Beeinträchtigung anderer Organe, da sie wichtige Stoffwechselvorgänge im Körper regeln:
Durch die hormonelle Überproduktion kommt es zum erhöhten Energieverbrauch aller Zellen im Körper. Die Katze versucht den erhöhten Energiebedarf des Körpers durch vermehrte Futteraufnahme auszugleichen. Mit der Zeit kommt dieses instabile Gleichgewicht aus dem Lot und die Katze verliert an Gewicht.
Das für den Tierhalter häufig auffälligste Anzeichen ist, dass die Katze sehr gut frißt, aber trotzdem abnimmt. Anfangs täuscht der gute Appetit darüber hinweg, dass die Katze eine ernsthafte Erkrankung haben könnte. In diesem Stadium sind die Tiere munter, zum Teil hyperaktiv und fordern ständig Futter. Die Gewichtsabnahme fällt zunächst nicht gravierend auf. Erst allmählich verstärken sich die Krankheitssymptome der Hyperthyreose.
Typische Symptome sind:
Die Symptome sind bei den betroffenen Tieren unterschiedlich stark ausgeprägt. Immer wieder gibt es Tiere, die auch abweichende Symptome zeigen:
Diagnostik
Die Verdachtsdiagnose Hyperthyreose lässt sich häufig über eine Blutuntersuchung bestätigen. Bei der Mehrzahl betroffener Tiere besteht auch eine Vergrößerung der Schilddrüse, die durch den Tierarzt feststellbar sein kann.
Fragliche Blutwerte, die sich im sogenannten Graubereich befinden und andere Erkrankungen nicht ausschließen, wird der Tierarzt mit dem symptomatischen Krankheitsbild der Katze einschätzen und bewerten. Möglicherweise können zusätzliche Blutparameter weiteren Aufschluss geben. Blutwerte, die bei symptomfreien Katzen Auffälligkeiten zeigen, sollten im Auge behalten werden und ggf. nach einigen Wochen kontrolliert werden.
Nicht selten zeigt die klinische Untersuchung betroffener Tiere Besonderheiten am Herz-Kreislaufsystem. Beim Abhören fallen Herzgeräusche, eine deutlich schnellere Herzfrequenz und zeitweise ein pochend, „galloppierender“ Herzrhythmus auf.
Behandlung
Zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion der Katze, stehen mehrere Optionen zur Verfügung:
Tierhalterbroschüre zur medikamentellen Therapie mit Felimazol (pdf)
Behandlungsanweisung für Tierhalter mit Vidalta, der Fa. MSD - Tiergesundheit
Aktuelles zu Ursachen und Entstehung
Die Entstehung der Hyperthyreose ist ein vielschichtiges Krankheitsgeschehen und noch nicht genau geklärt.
In letzter Zeit wird jedoch auch ein schwankender Jodgehalt im Dosenfutter als möglicher Auslöser diskutiert. Mittlerweile sind zwar die meisten handelsüblichen Dosenfutter mit Jod angereichert, der Gehalt im einzelnen Futter variiert jedoch zum Teil extrem. Zudem scheint die Bioverfügbarkeit, also die Menge an Jod, die tatsächlich aus dem Futter in den Körper aufgenommen werden kann, sehr unterschiedlich zu sein. Sie ist unter anderem abhängig von unterschiedlichen Futterbestandteilen.
Weiter stehen zur Zeit unter anderem bestimmte Katzenstreu und Flammschutzmittel im Verdacht, welche sich in Teppichen und Polstermöbeln befinden können. Katzen können, so wird spekuliert, durch ihr intensives Putzverhalten diese Chemikalien aufnehmen und daran erkranken.
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