Papagei

Häufige Erkrankungen  

  • Aspergillose
    eine unter Papageienvögeln weiteverbreitete Atemwegserkrankung ausgelöst durch gemeinhin vorkommende Schimmelpilzsporen.
    Der Luftaustausch bei Vögeln findet in einem komplexen Lungen-Luftsack-System statt. Anders als bei Säugetieren gibt es bei Vögeln kein Zwerchfell zwischen Brust- und Bauchraum. Die Lunge besteht aus 2 relativ kleinen starren Lungenflügeln. Der übrige Brustraum, ein Teil des Bauchraums sind von mehreren schleimhautausgekleideten Luftsäcken ausgefüllt, die zum Teil bis in die Oberarmknochen ziehen. Wie ein Blasebalg leiten sie die Luft durch die Lunge und wärmen sie gleichzeitig an.
    Im natürlichen Lebensraum von Papageien herrscht eine rel. Luftfeuchtigkeit von 80-90 %. In unseren Breiten hingegen beträgt die Luftfeuchtigkeit lediglich 30-50 %. Dadurch trocknen die Schleimhäute aus und sind anfällig für die Besiedelung mit eingeatmeten Schimmelpilzsporen. Begünstigend wirkt außerdem eine einseitige, vitaminarme Ernährung, beispielsweise die selektive Aufnahme von Sonnenblumenkernen und Erdnüssen, die meist zusätzlich mit Pilzsporen belastet sind. In den trockenen Schleimhauten der Luftsäcke finden die Pilze einen guten Nährboden und breiten sich rasenartig aus. Folge sind Atembeschwerden, trockene Atemgeräusche, Knacken, Pfeifen und angestrengte Atmung sowie allgemeine Schwäche, infolge des gestörten Sauerstoffaustauschs. In fortgeschrittenen Fällen kann durch einen Pilzpfropf in der Luftröhre eine lebensbedrohlich Atemnot und der Erstickungstod auftreten. Weiterhin bilden die Pilze Giftstoffe, die zu Leber- und Nierenerkrankungen führen.
    Vorbeugend sollte auf eine abwechslungsreiche Ernährung (kein Tischreste! wenig Sonnenblumenkerne und Erdnüsse, viel Obst) geachtet werden. Sinnvoll sind außerdem regelmäßige Inhalationen mittels eines Kaltluftvernebler (z.B. Pari-Boy). Dabei wird eine Kochsalzlösung in kleinsten Tröpfchen vernebelt und kann somit bis tief in die Atemwege eindringen.  
  • Zink-Vergiftung
    Immer häufiger treten chronische Vergiftungen infolge übermäßiger Zinkaufnahme mit Hautveränderungen, Juckreiz und Befiederungsstörungen auf.
  • Neuropathische Magendilatation
    vermutlich ausgelöst durch ein Virus kommt es zu einer Nervendegeneration. Dadurch wird die Magenmuskulatur des Drüsen- und Muskelmagens nicht mehr ausreichend stimuliert und verkümmert. Die Erkrankung kann sich über Jahre hinziehen und ist unheilbar. Betroffene Vögel fallen durch Verdauungsstörungen auf. Infolge der fehlenden Magentätigkeit staut sich Futter an, es kommt zum Erbrechen, zum Ausscheiden unverdauter Körner. Die Tiere sind apathisch und mager zunehmend ab.

 

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